Die Karlshöhe hat mich gerettet

„Es war mir gleichgültig, was ich trank, ich konsumierte alles von Bier bis zu Schnaps“, sagt Thomas Rühl. Vor etwa 15 Jahren verlor der gebürtige Ludwigsburger seinen langjährigen Beruf als Fahrzeugbauer. Dies markierte den Beginn einer Abwärtsspirale, die ihn schließlich bis zur Obdachlosigkeit führte. Der Verlust seiner beruflichen Identität traf ihn so tief, dass er sich in die Arme der Alkoholerkrankung flüchtete, um die seelischen Schmerzen erträglicher zu machen.

Blickt man in die Augen von Thomas Rühl, so erkennt man einen Mann, der die Kehrwende geschafft hat. Im Gespräch wirkt er bodenständig und reflektiert. Auf den ersten Blick mag man kaum erahnen, welche langwierige Leidensgeschichte der Mittfünfziger erlebt hat.

„Ich habe mich fallen lassen und das kräftig.“

Zwar begab er sich gleich zu Beginn seiner Suchterkrankung in eine Selbsthilfegruppe für alkoholabhängige Menschen, doch wollte er zu diesem Zeitpunkt gleichzeitig Ratschläge eigentlich nicht annehmen. Er hatte alles verloren und der Alkohol schenkte ihm Trost. Das ging eine Weile gut, bis ihn seine Vermieterin volltrunken in der verwahrlosten Wohnung auffand und ihn kurz darauf fristlost kündigte.

Ohne festen Wohnsitz begab sich Thomas Rühl erstmalig in eine Entgiftungseinrichtung in Nürtingen. Nach einem Aufenthalt von sechs Monaten verließ er diese und verbrachte daraufhin neun weitere Monate bei der „Hellen Platte“ des Diakoniewerkes Erlacher Höhe Großerlach. Hierbei handelt es sich um eine Therapieeinrichtung für Menschen mit Suchterkrankung ohne festen Wohnsitz. Zu diesem Zeitpunkt war Thomas Rühl bereits trocken und schaffte es mit ambulanter Betreuung, weitere fünf Jahre abstinent zu bleiben.

Wohnung ausgerechnet über Kneipe

Dennoch verschwand der Gedanke an Alkohol nie vollständig aus seinem Bewusstsein. Als er auf sich allein gestellt war, verfiel er rasch wieder in alte Verhaltensmuster. Dies wurde nicht zuletzt dadurch begünstigt, dass sich seine neue Wohnung ausgerechnet über einer Kneipe befand. Das Umfeld und die Gegebenheiten führten dazu, dass er erneut zur Flasche griff, und so erlebte Thomas Rühl einen Rückfall, der ihn zurück in die Sucht katapultierte.

„Die Karlshöhe fing mich auf.“

Der Weg aus einer Sucht verläuft selten gradlinig und viele Betroffene erleiden auch nach Jahren des Kampes immer wieder Rückschläge. Nach einer erneuten Entgiftung kam Thomas Rühl 2019 in die ambulante Betreuung der Hilfen für Menschen mit psychischen und sozialen Schwierigkeiten auf der Karlshöhe Ludwigsburg. Zwar hatte er bereits einmal erfolgreich den Alkohol hinter sich gelassen, jedoch erfordert es bei einem Menschen, der lange Zeit von der Gesellschaft ausgeschlossen war, mehr als das – Thomas Rühl benötigte einen neuen Lebenssinn, der es wert ist, verfolgt zu werden.

Im Gespräch erzählt er, wie er zum ersten Mal den Umgang mit einem Smartphone erlernte und sich im Internet auf die Suche nach Arbeitsplätzen begab. Inzwischen hat er sich mit dem Smartphone vertraut gemacht und nutzte es sogar, um seinen neuen Personalausweis zu beantragen – ein Erfolg, den er nicht zuletzt seinen Betreuerinnen Julia Schuhmacher und Daniela Baum verdankt. Dank ihrer Unterstützung fand er nicht nur eine neue Wohnung, sondern auch eine Arbeitsstelle. Heute ist Thomas Rühl wieder fest in die Gesellschaft integriert, mit einem Job und einer eigenen Wohnung. Sein neues Hobby, die Aquaristik, gibt ihm zusätzlichen Halt. „Während der Wintermonate fühle ich mich oft niedergeschlagen, wenn die Natur draußen so karg ist. Mein buntes Aquarium hilft mir, diese kalten Tage zu überstehen.“

„Ich möchte etwas zurückgeben“

 Aus Dankbarkeit spendete Thomas Rühl 1000 Euro an den Bereich Hilfen für Menschen mit psychischen und sozialen Schwierigkeiten der Karlshöhe Ludwigsburg. Eine Geste die nicht selbstverständlich ist. „Es war mir wichtig, der Karlshöhe etwas zurückzugeben und mich auf diese Art aus tiefstem Herzen für die Unterstützung zu bedanken.“

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