Ein Projekt für kommunikative Brückenbauer

Jan-Peter Müller ist Unternehmens-Architekt bei der Firma Bosch und hat 2022 im Rahmen des Talent-Pool-Programms (TLP) für Führungskräfte an der Entwicklung von Schulungsformaten (digital und analog) für Unterstützte Kommunikation (UK) der Stiftung Karlshöhe mitgewirkt. Die Karlshöher Mitteilungen haben ihn stellvertretend für seine Arbeitsgruppe nach seinen Eindrücken befragt.

Weshalb haben Sie sich für dieses Projekt entschieden?

Das Thema Soziale Arbeit ist mir vom Elternhaus her bereits vertraut, da meine Mutter Leiterin einer Pflegeeinrichtung war. Deshalb hat mich das Thema Unterstützte Kommunikation (UK) gleich interessiert. Wobei ich vor diesem Projekt hauptsächlich die Gebärdensprache kannte. Wie komplex das Instrumentarium von UK für Menschen mit kommunikativen Handicaps ist, das habe ich auf der Karlshöhe gelernt. Das Diakoniewerk strebt nicht nur nach inklusiven Standards für die eigene Einrichtung, sondern bietet auch Schulungen für andere Träger an. Hierfür passende Formate zu entwickeln, war ein spannendes Projekt.

Wie konnten Sie Ihr Know-How als Bosch-Spezialisten anwenden?

Neben mir waren Alexander Vetter, Joel Moura und Tim Johne in dem Projekt – eine geballte Erfahrungsmischung zum Thema Fortbildung, IT, Didaktik, Pädagogik und Digitale Schulungsformate. Das hat es sehr spannend gemacht, da alle mit dem Thema bereits zu tun gehabt hatten, allerdings aus jeweils etwas anderen Blickwinkeln. Die Aufgabenstellung des Projektes lag auf einer fachlichen, einer rationalen, aber auch einer empatischen Ebene. Das ist eine mehrdimensionale Aufgabe, die wir bewusst analysiert und zerlegt haben und dann Punkt für Punkt lösen konnten.

Was haben Sie persönlich gelernt?

Die soziale Arbeit mit Menschen ist eine ganz eigene Disziplin. Man sollte hier Themen etwas weniger akademisch analysieren, dafür schneller und pragmatischer anfassen. Die scheinbaren Widrigkeiten, die sich rational nicht wegrechnen lassen, beiseiteschieben und durch Optimismus ersetzen und Prozesse kumuliert unterstützen.

Was war für Sie persönlich das Highlight?

Dieses Projekt war eine durchgehend positive Erfahrung. Mich hat sehr gefreut, dass Meike Bachem (Projektleiterin UK auf der Karlshöhe) unsere Lösungsvorschläge so engagiert mitgenommen und losgelegt hat. Dass sie mit den neuen Schulungsformaten bereits nach so kurzer Zeit Erfolg hatte, war eine besondere Freude und das große Highlight für mich.

Was würden sie künftigen Teilnehmen aus dem TLP-Programm mit auf den Weg geben, die sich mit UK-Projekten befassen wollen?

Der Bosch-Kontext mit seinen optimierten Kommunikations- und Prozessritualen trifft hier sozusagen auf eine völlig neue Sprache, eine neue Welt. Im Projekt prallten zwei unterschiedliche Zeichenvorräte aufeinander; die mit englischen Effizienzbegriffen durchsetzte Management-Sprache von Bosch traf auf die ihrerseits von sozialarbeiterischen und diakonischen Begriffen durchwirkte Unterstützte Kommunikation. Die eine Welt spricht und denkt zielorientiert in Fakten und Analysen, die andere auch sehr stark in Emotionen, in ethischen oder psychologischen Kategorien. Entscheidend ist einerseits, wie es den Klienten mit Unterstützungsbedarf bei dieser oder jener Maßnahme am Ende gefühlt geht. Andererseits geht es darüber hinaus um die Vermittlung des Inklusionsgedankens in unserer Gesellschaft. Das Spannende war dabei, all diese Ansätze gelingend zu verbinden. Wir Menschen sind eben Wesen, die immer eine kommunikative Brücke bauen können.

Weitere Informationsveranstaltungen zu Relias am 18.09.2025 und 22.09.2025

Ab Herbst 2025 gehen wir online und erweitern unser Seminarprogramm um digitale Angebote, die Ihnen zu jeder Zeit und an jedem Ort zur Verfügung stehen werden. Freuen Sie sich auf neue, spannende Kursthemen in einer einfachen und benutzerfreundlichen Umgebung!

Workshop: Auftanken für Körper und Seele

Workshop: Auftanken für Körper und Seele

Fortbildung: Traumabedingte Dissoziation und Identitätsstörungen

Fortbildung: Traumabedingte Dissoziation und Identitätsstörungen

Zeichnen gegen die Angst

Drei Auszubildende der Karlshöhe in Ludwigsburg erhielten für ihren Comic den Förder-preis für ihren Comic über Sozialphobie – ein klares Zeichen gegen die Tabuisierung psychischer Erkrankungen.

Fortbildung: „Leuchtstoff“ – Andachten und Impulse ansprechend gestalten

Sie sind nicht nur Teil eines Werkes mit diakonischem Profil, sondern gerade im diakonischen Alltag selbst können sie für das eigene Kolleg*innen-Team oder für Klient*innen Perspektiven erweitern und das Gespräch miteinander vertiefen: Kurze Andachten, Impulse, „Denkpausen“.

Mitarbeitendenbefragung – Herzlichen Dank für Ihre Beteiligung!

Am 13. April 2025 ist die Mitarbeitendenbefragung zu Ende gegangen. 298 Mitarbeitende haben daran teilgenommen. Aktuell findet die Auswertung durch das Institut MTO statt.

Karlshöhe Ludwigsburg auf der Berufsausbildungsmesse BAM 2025

Das Ausbildungszentrum Karlshöhe war auch in diesem Jahr auf der Berufsausbildungsmesse (BAM) vertreten. Mit dabei waren Frau Martina Tetz, Frau Petra Schaaf, Frau Nicole Wolf (Ausbilderin) von Lotter sowie Thorsten Klumpp und Alexandra Bach.

HPS: Hans-Jörg Brekle – vom Startup-Unternehmer zum Geschäftsbereichsleiter

Hans-Jörg Brekle erinnert sichGeschäftsbereichsleiter Hans-Jörg Brekle erzählt von seiner Zeit vor der Karlshöhe und dem Startup „Frag Mutti.de“, das er zusammen mit seinem ehemaligen Mitbewohner Bernhard Finkbeiner gegründet hatte. Das war von Anfang an so...

Tagesstruktur durch Ergotherapie

Rachel gibt uns einen Einblick in ihre Arbeit als Ergotherapeutin auf der Karlshöhe Ludwigsburg

Klimaanpassungskonzept für die Karlshöhe

Klimaanpassungskonzept für die Karlshöhe Der Klimawandel stellt auch die Karlshöhe vor verschiedenste Herausforderungen. Um diese in Zukunft bewältigen zu können, hat der Servicebereich Technik ein Projekt zur Entwicklung eines umfassenden Klimaanpassungskonzepts...