Auf einen Spaziergang im Salonwald

Heute mit Ulrike Schuckert, Landschaftsplanerin aus Ludwigsburg und ehrenamtliche Kulturmanagerin sowie Chormitglied der Kantorei der Karlshöhe

Was bedeutet Ihnen das Mitsingen in der Kantorei?

Das Singen ist unsere wöchentliche Auszeit vom Alltag, hilft abzuschalten von Familie und Beruf, alle Probleme, kleine und große Sorgen dürfen wir hinter uns lassen. Ganz besonders und noch schwerer in Worte zu fassen, ist zu beschreiben, was uns das Singen in den Aufführungen bedeutet; die Generalprobe, in der wir erstmalig zusammen mit Solisten und Orchester musizieren, alles Profimusiker aus der Region. Dann erleben wir die großen Werke der Kirchenmusik in ihrer ganzen Kraft und Tiefe – das ist ein ganz besonderes Geschenk.

Natürlich sind wir aufgeregt, jeder will sein Bestes liefern und doch agieren wir in einer Mischung aus anspruchsvollem Laientum und Semiprofessionallität. Wenn wir dann im Nachgang von unseren Konzertbesuchern hören, dass sie Gänsehaut bekommen haben, weil die Musik sie so bewegt hat, dann haben wir alles richtig gemacht. Das spürt man auch schon im Konzert und es lässt uns danach noch viele Tage „auf Wolke sieben schweben“.

Welche Bedeutung hat die Gemeinschaft?

Die Kombination macht es aus: „das Mitsingen in der Gemeinschaft“. Eine unserer Diakoninnen hat es im Choralphabet („Trost“) in Worte gefasst, die ich nicht besser formulieren kann: „Wie gut es tut, miteinander zu singen, im Hören der Stimmen zusammenzufinden, dabei Lebenskraft und  Freude zu empfinden, sind Erfahrungen, die zu Schätzen werden.“

An welche Aufführung denken Sie besonders gern zurück?

Nachdem ich 50 Jahre in Chören singe, davon über 20 in der Kantorei der Karlshöhe, ist die Frage nicht einfach zu beantworten.

Wenn ich die letzten Jahre Revue passieren lasse, dann ist es das ohne Frage das Auftaktkonzert unseres Chorleiters Nikolai Ott mit „Israel in Egypt“ von G.F. Händel -kombiniert mit der Aufführung von „Beben“ von Jan Kopp. Nach einem Jahr der Unsicherheit, ob und wie es nach dem Abschied von Tobias Horn mit der Kantorei weitergehen sollte, erzeugte er damit eine unglaubliche Aufbruchsstimmung.

Wir haben „Beben“ im Lockdown 2021, als wir zwangsweise ein weiteres Mal über Monate hinweg verstummt waren, für unsere Website ausführlicher beschrieben und eine Videoedition mit unterlegter Partitur auf unserem Webauftritt veröffentlicht.

Foto: Andreas Karl

Im Nachhinein betrachtet stellte sich „Beben“ mit den Psalm-Worten als fast prophetisch heraus: Die Schockwellen der Pandemie hatten drei Jahre später tatsächlich alles Vertraute in Frage gestellt, unsere Grundfesten erschüttert.

Wie kam es zu Ihrem Engagement für die Kantorei der Karlshöhe?

Kurz nachdem Nikolai Ott 2017 bei uns begonnen hatte, war unser Kantoratsmanager Albert Gerhard plötzlich verstorben. Er war Dreh- und Angelpunkt für alles Organisatorische, Kommunikator, Fundraiser, Websiteadministrator und vieles mehr. Als offenkundig wurde, dass wir nur gemeinsam die vielen anstehenden Aufgaben bewältigen, habe ich mich entschieden, mit meinen Erfahrungen mitzuhelfen. Nach 25 Jahren in diversen Ehrenämtern, wollte ich an sich keines mehr übernehmen und mich wieder ausschließlich meinem Beruf als freie Landschaftsplanerin widmen. Ich habe mein Herz entscheiden lassen und das war gut so.

Was steht 2023 an Konzerten an?

Was mich besonders freut: ein Mitsingprojekt beim Kantatengottesdienst zum Jahresfest 2023, wenn es gut läuft, wird das vielleicht sogar dauerhaft ein neues Format und dann zwei Klassiker, im Frühjahr die Johannespassion von J.S. Bach  und der Messias (The Messiah, weil in Originalsprache) von G.F. Händel im Herbst.

Mit der Johannespassion bin ich ganz besonders verbunden. Es war das erste Oratorium, das ich mit 14 Jahren in der Ansbacher Kantorei zusammen mit meinen Eltern singen durfte. Den Schlusschoral „Ach Herr lass Dein lieb Engelein am letzten End die Seele mein in Abrahams Schoß tragen“, aus dem soviel Hoffnung und Trost spricht, haben wir bei der Beerdigung meines Vaters, der zehn Jahre später plötzlich verstorben ist, gesungen. Der Choral und damit die Johannespassion endet mit einem abgewandelten „Soli deo gloria – allein Gott zur Ehr“, das Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und viele andere Komponisten „unserer“ Werke als Kürzel S. D.G unter oder über ihre Werke gesetzt haben.

Was verbindet den Chor mit der Karlshöhe?

Im Rahmen unseres Jubiläums haben wir uns eingängig mit unserer Geschichte befasst und diese für unsere Website aufgearbeitet. Aus dem Interview mit Prof. Bauer, unserem Gründer, geht hervor, dass in den 1970-er und 1980-er Jahren aufgrund der damaligen Rahmenbedingungen eine viele engere, auch personelle Verbindung bestand: Sein Dienstauftrag mit der Karlshöhe umfasste Unterricht im Fach „Musikerziehung“ in der Diakonenausbildung, die Chorarbeit für Studierende und Mitarbeiter der Karlshöhe und den Organistendienst in der damals noch bestehenden Karlshöher Gemeinde. Auch heute sind wir trotz aller Veränderungen nach wie vor Teil des geistlichen Angebotes des Diakoniewerkes: „Musikalisches Handeln als ein Element im diakonischen Gesamtauftrag der Karlshöhe“ wie es im Dienstauftrag von Prof. Bauer heißt oder mit den Worten des ehemaligen Direktors Dr. Wilfried Brandt gesagt: „Die Kantorei nimmt ihre Zuhörer mit hinein in das Lob Gottes, der uns die Freude an der Nächstenliebe, die Kraft zum Helfen und den Einsatz für die Gemeinschaft schenkt.“ Mit dem neuen Format der Mitsingkantate beim Abschlussgottesdienst des Jahresfests möchten wir an unsere Wurzeln anknüpfen und würden uns sehr freuen, wenn sich zur Probe am Dienstagabend in der evangelischen Hochschule auch danach wieder mehr Karlshöher einfinden.

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