Eröffnung des Gemeindepsychatrischen Zentrums Nord im Haus der Diakonie in Bietigheim-Buch
Das Team: v.l.n.r Sandra Mayer, Adis Vrgovcevic, Tamara Karas
In Kooperation mit dem Landkreis Ludwigsburg eröffnet die Stiftung Karlshöhe am 1.Februar 2024 eine Tagesstätte zur Weiterentwicklung des Gemeindespychatrischen Begegnungszentrums (GPZ) Nord im Haus der Diakonie in Bietigheim-Buch. Das GPZ Nord ist ein Netzwerk-Zusammenschluss der Tagesstätte mit dem Sozialpsychatrischen Dienst des Landkreises Ludwigsburg (SPDI) sowie der Psychatrischen Institutsambulanz (PIA) der RKH-Kliniken.
Zwei Sozialarbeiter*innen stehen künftig montags und freitags von 10.00 bis 15.00 Uhr bereit, um für Betroffene aus dem Norden des Landkreises Ludwigsburg „zunächst einfach einmal ganz unkompliziert da zu sein und Begegnung, Beschäftigung und Tagesstrukturierung anzubieten“, sagt Tamara Karas, Bereichsleiterin im Geschäftsbereich der Hilfen für Menschen mit psychischen und sozialen Schwierigkeiten auf der Karlshöhe. Die Besucher sollen zwanglos eintreten können, um Kontakt und erste Zuwendung zu finden, dazu zählt beispielsweise auch ein gemeinsam gekochtes Mittagessen, für das lediglich eine Spende nach eigenem Ermessen erwünscht ist; „das können aber auch 50 Cent sein“, sagt Tamara Karas.
Dem Landkreis Ludwigsburg geht es als Träger darum, in allen Regionen des Landkreises jeweils ein Gemeindepsychatrisches Zentrum aufzubauen, das sozusagen als eine niedrigschwellige ambulante Pforte zum sozialpsychatrischen Hilfesystem fungiert.
„In einem GPZ wird die ambulante psychiatrische Versorgung unter einem Dach zusammenfasst und der Zugang für Betroffene in entspannter Atmosphöre ermöglicht“ erläutert Tamara Karas, denn „häufig ist es Menschen gar nicht bewusst, dass sie von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, das ist oft nicht so einfach diagnostizierbar wie ein Knochenbruch“. Dabei sei der Zugang zur Tagesstätte offen für alle Einwohner aus dem Norden des Landkreises Ludwigsburg, die in irgendeiner Weise von psychischen Problemen belastet sind, ob das beispielsweise Einsamkeit ist, Depression, Verschuldung, Alter, Überlastung, Suchtproblematik, Angst oder einfach nur das Gefühl, dass alles keinen Sinn mehr hat. Es bedarf keiner Diagnose oder Überweisung, wer ohne Zwang und Druck über sich sprechen möchte, ist bei einer Tasse Kaffee willkommen. Die gemütlich mit Sofas und Sesseln eingerichteten Räumlichkeiten teilt sich die Tagesstätte dabei mit der Beratungsstelle „Karlas Wohnzimmer“, die ebenfalls zur Karlshöhe gehört.
Neben dem Beratungs- und Betreuungsangebot sollen künftig auch Förderangebote zur Weiterentwicklung und sogar Zuverdienstmöglichkeiten entstehen. Das können bei den Förderangeboten beispielsweise
Angebote sein wie das Hineinschnuppern in eine Tanzstunde im gleichen Gebäude, ein Beauty-Tag oder gemeinsames Backen mit der Kirchengemeinde vor Ort. Bei Zuverdienstmöglichkeiten ist an eine Beschäftigung in der Therapeutischen Werkstatt der Karlshöhe gedacht, die ebenfalls im Gebäude untergebracht ist.