Heimkinder – der Prozess der Aufarbeitung führte zu einer Dokumentation in Buchform

Die Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg hat in engem Zusammenwirken mit Betroffenen, ehemaligen Mitarbeitenden, dem Diakonischen Werk Württemberg, Fachwissenschaftlern, Medien und Öffentlichkeit ihre Heimkinder-Thematik zwischen 1950 und 1970 intensiv bearbeitet.

Dabei wurde insbesondere die Alltagssituation in der Heimerziehung thematisiert, die in dieser Zeit von der so genannten „schwarzen Pädagogik“ geprägt war, die häufig vor allem auf Strenge und Strafe setzte, was für viele ehemalige Heimkinder zur schweren seelischen Verletzung und Belastung im Leben wurde. In vielen Kinderheimen dieser Epoche kam es zusätzlich zu vielfältigen Übergriffen gegen die Kinder.

Im offenen Dialog mit allen Beteiligten ist auf der Karlshöhe als vorläufiges Ergebnis die Dokumentation „Kein Zuhause für die Tränen“ entstanden, die an dieser Stelle kostenfrei heruntergeladen werden kann.

Aufarbeitung in den Medien (kleine Auswahl)

Dieser Prozess wurde nicht nur von lokalen, sondern auch von regionalen und überregionalen Medien aufgegriffen, so berichtete die FAZ am 2009 aus den Erinnerungen des ehemaligen Erziehers Werner Hertler.

Die Stuttgarter Nachrichten berichteten 2018 über die Situation in württembergischen Kinderheimen, dabei wurde auch die Karlshöhe erwähnt.

Die Ludwigsburger Kreiszeitung, eingestellt im Archiv der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ludwigsburg, hat ebenfalls intensiv über die Aufarbeitung auf der Karlshöhe berichtet:

Bitte um Verzeihung und Entschädigungen

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und das Diakonische Werk der EKD (heute: Diakonie Deutschland) haben 2011 die ehemaligen kirchlichen Heimkinder öffentlich um Verzeihung gebeten.

Die EKD hat ein umfangreiches Infoportal der Aufarbeitung des Themas in Diakonie und Kirche aufgebaut.

Auch die Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg hat die Heimkinder im Rahmen ihres Aufarbeitungsprozesses um Verzeihung gebeten. 

Im Rahmen des gesamtgesellschaftlichen Aufarbeitungsprozesses wurden dabei auch Entschädigungen an die Betroffenen geleistet.

Lehren und präventive Konzepte

Dabei ließ die Karlshöhe keinen Zweifel daran, dass sie zu ihren Fehlern steht, was zu sehr bewussten Veränderungsprozessen und entsprechenden pädagogischen Konzepten in den betroffenen Bereichen geführt hat.

Als jüngster Meilenstein ist hier die Entwicklung eines betriebsinternen Schutzkonzeptes vor sexualisierter Gewalt auf der Karlshöhe zu nennen.

Ansprechpartner für Betroffene

Wenden Sie sich bitte an:

Servicebereich Kommunikation
Michael Handrick
Leiter und Pressesprecher
Kontakt: Michael.Handrick@karlshoehe.de, Tel. 01741 965-115.

Oder direkt an den Vorstand der Stiftung Karlshöhe.