Trost der Welt
Zu Weihnachten setzt man bei uns die heile Familie gern mit der heiligen Familie gleich. Dabei war jene Familie, wie sie uns bei Lukas geschildert wird, in ihrer verlobten, schwangeren, obdachlosen und flüchtigen Situation keineswegs der Inbegriff einer heilen Welt. Wenn also selbst Maria, Josef und das Jesuskind wie ihre nächtlichen Gäste aus dem gesellschaftlichen Rahmen fielen – warum fühlen wir uns dann gezwungen, dem Druck einer heilen Norm zu entsprechen? Wichtiger als das festliche Gewand, das feierliche Essen und die harmonische Stimmung ist sicher, dass wir mit Sehnsucht und offenem Herzen zur Krippe kommen. Es geht Weihnachten nicht um eine heile, sondern um eine getröstete Welt, über der Gottes Verheißung Wahrheit werden will.
Christan Collin
Foto: Stefan Morgenstern
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