Sinnvolle Beschäftigung als Wegweiser

Zu den Therapeutischen Werkstätten der Karlshöhe zählt die Druckerei. Dort steht eine ältere Offset-Druckmaschine, an der in liebevoller Handarbeit vielfältige Drucksachen entstehen. Auftraggeber*innen sind Kirche, Diakonie, Wirtschaft und öffentliche Hand.

Ein Drucker hört, ob eine Maschine richtig läuft. „Das sind Einstellungsparameter schon beim Ansaugen des Papiers, da hört man gleich, ob die Maschine sauber funktioniert“, sagt Brian Hirle, Drucker in der Therapeutischen Werkstatt der Karlshöhe. Mit großer Liebe und Sorgfalt pflegt, wartet und poliert er „seine“ Offsetdruckmaschine, eine 27 Jahre alte Heidelberg Speedmaster SM52, die einfarbig druckt und in einem zweiten Farbgang eine Schmuckfarbe zulegen kann.

Die Abläufe in der Karlshöher Druckerei sind für die beiden Drucker Brian Hirle und Wolfgang Kilper seit vielen Jahren eingespielt. „Wir erhalten beispielsweise ein redaktionelles Manuskript und daraus wird extern eine Druckplatte erstellt. Von der Produktion der Drucksache über das Bedrucken von Versandumschlägen bis zur Auslieferung bieten wir den vollen Service.“

Mitarbeit je nach Fähigkeit

Entscheidend ist aber der Karlshöher Druckerei jedoch nicht nur das Gewinnen von Aufträgen an sich, sondern insbesondere die Frage, ob der jeweilige Auftrag Beschäftigungsmöglichkeiten für die Menschen mit Unterstützungsbedarf bietet. Das ist vor allem bei der so genannten Druckweiterverarbeitung der Fall, etwa beim Schneiden, Falzen, Heften oder schlicht beim Einsortieren in Mappen oder Kuvertieren von Mailings.

Um die 35 Personen finden hier eine Beschäftigung. Nach einer längeren Zeit der Suchtmittelabhängigkeit oder psychischer Erkrankung, mitunter verbunden mit Wohnungslosigkeit, benötigen sie einen Neustart. „Jeder, der zu uns kommt, kann mitschaffen“, sagt Brain Hirle, und zwar je nach Fähigkeit und Belastbarkeit. Druckgeschäfte sind immer auf Termin ausgelegt, was dabei eine gewisse Herausforderung darstellt.

Dennoch ist den beiden Druckprofis wichtig: „Die Druckerei gibt es, weil es die Menschen mit Unterstützungsbedarf gibt und wir einen diakonischen Auftrag haben, die Personengruppe in Beschäftigung zu bringen“, sagt Brian Hirle.

Fotos: Stefan Morgenstern

Geheimtipp Werkstattladen

Dirk Petersen freut sich über Kundschaft. Er leitet den Werkstattladen der Karlshöhe. Hier werden die Produkte der Therapeutischen Werkstatt verkauft.

Neustart in der Insektenhotel-Manufaktur

In der Therapeutischen Holzwerkstatt der Karlshöhe werden kunstvolle Insektenhotels in anspruchsvoller Handarbeit und zahlreichen kleinteiligen Arbeitsschritten aus Naturhölzern gebaut. Das bietet Arbeit für Menschen, die aus der Gesellschaft herausgefallen sind und hier wieder gebraucht werden.

„Die Werkstätten sind kein Heimatersatz, aber ein Halt“

Die Therapeutische Werkstatt der Karlshöhe beschäftigt Menschen mit besonderen psychischen und sozialen Schwierigkeiten. Etwa 70 Personen mit Unterstützungsbedarf arbeiten hier. Sie finden über sinnvolle Beschäftigung wieder in eine Tagesstruktur.

Sinnvolle Beschäftigung als Wegweiser

Zur Therapeutischen Werkstatt der Karlshöhe zählt die Druckerei. Dort steht eine ältere Offset-Druckmaschine, an der in liebevoller Handarbeit vielfältige Drucksachen entstehen. Auftraggeber*innen sind Kirche, Diakonie, Wirtschaft und öffentliche Hand.

Ein Besuch in der Therapeutischen Werkstatt Bietigheim

Die Menschen, die an großen Tischen sitzen, arbeiten am Bildschirm, an einer Maschine oder handwerklich. Was allen gemein ist: Sie haben eine Aufgabe – ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten entsprechend.