Eva Luise Köhler besucht die Karlshöhe
Schirmherrin Eva Luise Köhler besuchte die Karlshöhe und kam dort mit Auszubildenden und Senioren ins Gespräch.
Eva Luise Köhler im Bistro des AZK mit Auszubildenden
In frühlingshaften Farben eingedeckt, leuchtet ein fröhlicher Kaffeetisch mit selbstgebackenem Käsekuchen. Acht junge Frauen und Männer des Ausbildungszentrums (AZK) der Karlshöhe zwischen 20 und 25 Jahren haben heute Eva Luise Köhler zu Gast in ihrem Azubi-Bistro. Sie gehören zu den rund 100 jungen Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen, die aktuell auf der Karlshöhe zu Kaufleuten für Büromanagement, Fachpraktikern Bürokommunikation, Kaufleuten im Einzelhandel oder E-Commerce ausgebildet werden, zu Verkäufern, Hauswirtschaftern, Fachpraktikern Hauswirtschaft oder Alltagsbetreuern.
Der Karlshöhe seit Jugendtagen verbunden
„Ich bin die Schirmherrin der Karlshöhe“, begrüßt Eva Luise Köhler die jungen Menschen. Sie engagiere sich in dieser Rolle, weil sie sich der diakonischen Arbeit und dem christlichen Menschenbild sehr verbunden fühle. Zudem kenne sie die Einrichtung schon von ihrer Kindheit an. Der Großvater sei hier im Seniorenheim gewesen und sie selbst habe als junges Mädchen ein Schülerpraktikum absolviert. „Dabei habe ich das Kartoffelschälen gelernt, das ich seitdem perfekt beherrsche“, sagt Eva Luise Köhler mit einem Augenzwinkern.
Auszubildende öffnen sich
Bei so viel Humor löst sich schnell die anfängliche Befangenheit der jungen Erwachsenen, zumal sich die ehemalige Lehrerin jeder einzelnen Person mit viel Empathie zuwendet. „Ich hatte einen Unfall mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma“, berichtet Neli Kator*, die eine Ausbildung zur Fachpraktikerin Bürokommunikation im zweiten Ausbildungsjahr durchläuft. Es sei für sie nach dem Unfall lange undenkbar gewesen, eine Ausbildung in Angriff zu nehmen. „Hier auf der Karlshöhe kann ich endlich einen Beruf erlernen“, sagt die 21-jährige, die durch ein Praktikum bereits Kontakt zu einer Firma geknüpft hat.
Eva Luise Köhler im Gespräch mit Bewohner*innen und Mitarbeitenden im Senioren-Wohnhaus KARLINUM
Zweite Besuchsstation KARLINUM
Auch für die 90 Bewohner*innen des Senioren-Wohnhauses KARLINUM ist der Besuch von Eva Luise Köhler ein ganz besonderer Höhepunkt. „Ich habe mich mehrere Stunden im Internet vorbereitet und über Sie eingelesen“, sagt Senior Peter Meier, 76, der die ehemalige Bundespräsidenten-Gattin mit Detailwissen über ihr Leben überrascht. „Sie wissen ja mehr über mich als ich selbst“, scherzt Eva Luise Köhler, aber nicht alles, was im Internet über sie stehe, entspräche auch der Wahrheit. Mit viel Anteilnahme am Leben der Senioren geht die 75-jährige durchs Haus und räumt offenherzig ein, dass für sie und ihren Mann auch Überlegungen in den Blick rücken würden, „wie wir den letzten Lebensabschnitt verbringen wollen“.
Bewohnerin lädt zu Zimmerbesichtigung ein
Besonders mit der 95-jährigen Eva Steinmann ergibt sich ein intensives Gespräch. Die alte Dame fühlt sich sehr wohl in dem erst 2021 eröffneten KARLINUM und lädt Eva Luise Köhler spontan zu einer Besichtigung in ihr Zimmer ein. Sehr lange sei es ihr noch gelungen, im eigenen Reihenhaus allein zu bleiben und mit dem Haushalt klarzukommen, doch zunehmend hätten die Kräfte nachgelassen. Dann sei es doch entlastend, sich nicht mehr selbst um alles kümmern zu müssen.
Gesprächsrunde mit den Pflegefachkräften
Was dieses Kümmern im KARLINUM umfasst und wieviel fachliche Kompetenz dafür notwendig ist, darüber spricht Eva Luise Köhler auch in einer größeren Runde mit den Mitarbeitenden und erkundigt sich auch hier sehr feinfühlig nach den Menschen. „Ich bin durch die Pflege meiner Mutter auf die Idee gekommen, das für mich zum Beruf zu machen“, sagt Pflegefachkraft Valentina Rasic. Mittelweile sei sie im KARLINUM zur Wohnbereichsleitung aufgestiegen. Einige der männlichen Pfleger hat seinerzeit der Zivildienst in diese Bahn gelenkt. Manche, wie Martin Beck, sind danach sogar nach einem abgeschlossenen Lehrer-Studium wieder auf die Karlshöhe zurückkehrt und haben sich als Palliativ-Pfleger weitergebildet. Einen Tipp hat Eva Luise Köhler noch zum Schluss an die fast erblindete Eva Steinmann, die beklagt, dass sie von sich aus niemand mehr anrufen könne. „Da kann Ihnen Siri helfen“, sagt Eva Luise Köhler. „Das lässt man sich am besten von seinen Enkeln erklären, was für ein Gerät Sie dafür brauchen“, sagt die Karlshöher Schirmherrin mit einem Schmunzeln. *Namen der Azubis und Senioren geändert Michael HandrickWeitere Informationen:
Zusammenfassung in Einfacher Sprache
Eva Luise Köhler ist die Schirmherrin der Karlshöhe.
Das bedeutet: Die Karlshöhe ist ihr wichtig.
Sie setzt sich für die Karlshöhe ein.
Deshalb besucht sie die Karlshöhe regelmäßig.
Zum Beispiel das Ausbildungszentrum.
Dort spricht sie mit jungen Menschen.
Die habe eine seelische oder körperliche Einschränkung.
Sie lernen dort verschiedene Berufe.
Oft zählen sie zu den Besten bei der Prüfung.
Außerdem besucht sie das KARLINUM.
So heißt das Altenheim der Karlshöhe.
Hier leben Menschen gemeinsam im Alter.
Sie können allein nicht mehr zu Hause bleiben.
Wer krank ist, wird jeden Tag gepflegt.
Frau Köhler spricht mit den alten Menschen.
Und mit den Mitarbeitern.
Es interessiert sie, wie es den Menschen geht.