Die Kantorei der Karlshöhe
Als wäre nichts gewesen
Ob das wohl gut gehen wird? Unverhofft werden wir zu einem Superspreaderevent – und dann? Dann haben wir der Karlshöhe, der Chormusik, uns allen einen Bärendienst erwiesen. Bei jeder Chorprobe füllt Zweifel den großen Abstand zwischen uns. Warum singen wir? Und so viele andere Chöre nicht? Was erlauben wir uns! Ist das nicht alles viel zu gewagt, aufmüpfig, singversessen?
(Foto: David Göz, Hexagram Fotography)
Mendelssohns Lobgesang
Wir haben’s gewagt – und gewonnen! Der Karlshöhe, dem für Corona-Verhältnisse doch recht zahlreichen Publikum, den Profi-Musikern der Sinfonia 02, den wundervollen Gesangssolisten – und uns! – schenkten wir Mitte November in der Ludwigsburger Friedenskirche eine großartige Aufführung von Mendelssohns „Lobgesang“.
Zitterpartie mit 130 Teilnehmenden
Natürlich war es eine Zitterpartie, mit dem drohenden Verbot im Nacken auf ein Konzert mit mehr als 130 aktiven Teilnehmenden zuzusteuern. Corona hatte den Chor erheblich verkleinert. Viele kehrten der Kantorei für immer den Rücken. Vielen war das Risiko, sich beim Singen anzustecken, doch zu groß, sie blieben daheim. Und viele fürchteten nach Proben in magerer Besetzung eine dritte (!) Konzertabsage. Denn Nikolai Ott hatte immer wieder seine Kantorei zu Proben zusammengetrommelt und vergeblich Konzerte angesetzt.
„Herrscher des Himmels erhöre das Lallen“: Beim Sing-along singt die Kantorei mit Gottesdienstbesuchern unter anderem Evergreens aus dem Weihnachtsoratorium. (Foto: Michael Fuchs)
Sing-along-Gottesdienst nach den Sommerferien
Nach den Sommerferien 2021 startete die Kantorei durch. Nur zwei Monate später, der erneute große Lockdown war schon in sichtbare Nähe gerückt, gingen Konzert, ein Sing-along-Gottesdienst zum Mitsingen für alle und ein fröhliches gemeinsames Mittagessen über die Bühne – als wäre nichts gewesen. 2G+, geimpft, genesen und getestet, galt für die Aktiven. So sahen sich alle, so gut es eben ging, auf der sicheren Seite. Doch kaum war der letzte Ton verklungen, musste der Chor noch einmal gänzlich verstummen.
Jahresfest im Mai und „Ludwigsburg klingt“
Neues Jahr, neues Glück! Seit Januar 2022 singt die Kantorei wieder. Für „Ludwigsburg klingt“, im Mai. Und für das große Jubiläumskonzert. Am Sonntag, 23. Oktober, verwandeln Chor und Orchester den Urban Harbour in der Ludwigsburger Weststadt in ein Konzerthaus. Haydns „Schöpfung“ malt ein romantisches und traditionelles Weltbild, „Earthrise“ von Alec Roth sorgt für einen Perspektivenwechsel und fragt nach der Verantwortung des Menschen gegenüber Gottes Schöpfung.
Nach dem Sing-along: Die Choristen haben ihre Münder schon wieder hinter den Masken versteckt. (Foto: Michael Fuchs)
Chor hat Zuwachs erhalten
In die Reihe der Choristen haben sich etliche neuer Sänger und Sängerinnen gemischt. Ausgerechnet während Corona, mag sich da manch eine/r wundern. Doch der Zugang kommt nicht von ungefähr: Endlich darf man wieder singen! Andere Chöre pausieren länger. Chormitglieder haben neue geworben. Und in der Kantorei der Karlshöhe ist Singen für junge Eltern mit der abendlichen Kinderbetreuung vereinbar. Mütter und Väter dürfen sich beim Probenbesuch abwechseln, wenn sie zwischenrein daheim üben. Überhaupt ist das Üben daheim inzwischen (fast) selbstverständlich.
Singen auf Abstand. Und trotzdem ist das Miteinander von Chor und Gemeinde beim Sing-along ein großes Erlebnis. (Foto: Michael Fuchs)
Chor hat tolle Jubiläums-Webseite
Und: Der Chor hat eine tolle, selbst gebaute Webseite. Lust vorbeizuschauen? Digital: www.kantorei-karlshoehe.de, analog: dienstags 20 Uhr, H3 in der Evangelischen Hochschule.
Gertrud Schubert
Zusammenfassung in Einfacher Sprache
Die Kantorei ist ein Chor.
Sie ist der Chor der Karlshöhe.
Ein Chor ist eine Gruppe von Menschen.
Menschen, die zusammen singen.
Das Singen im Chor macht den Menschen Freude.
Sie fühlen sich verbunden.
Sie singen kirchliche Musik.
Aber auch andere Musikstücke.
Ihre Musik kann man auf dieser Seite hören.
Quelle: Hurraki